Die Naturschutzgebiete im Westen Mallorcas

Obwohl man im ersten Moment meinen würde, dass im Westen Mallorcas das eindrucksvolle Gebiet der Serra de Tramuntana unter Naturschutz stehen müsste, konnte sich die Regierung der Balearen leider noch nicht dazu durchringen. Lediglich 2 Quadratkilometer der insgesamt 1067 Quadratkilometer, die der gesamte Gebirgszug einnimmt, wurden im La Reserva Puig de Galatzó als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Benannt ist der Naturpark nach dem 1.027 Meter hohen Berg Puig de Galatzó. Die spektakuläre Landschaft ist geprägt von Höhlen, Wasserfällen, bizarren Felsformationen und duftenden Eichenwäldern. In einem Wildgehege kann man Bären, Emus, Wildesel und Dammwild beobachten. Folgt man in der Ortschaft Puigpunyent der Beschilderung, erreicht man in vier Kilometern das Besucherzentrum, wo man sich eine Landkarte mit ausgewiesenen Wanderrouten besorgen kann. Empfehlenswert ist der 3,5 Kilometer lange Rundweg, der an den markantesten Orten vorbeiführt. Am Weg liegt auch ein eigens präparierter Grillplatz mit einer Snackbar. Hier finden regelmäßig Greifvogelvorstellungen statt. Außerdem wurde der Abenteuerpfad Aventur-Natur-Galatzó konzipiert, der Möglichkeiten zum Klettern und Abseilen bietet sowie eine Schluchtenüberquerung beinhaltet.

Die unbewohnte Dracheninsel

Nur wenige hundert Meter vor der Westspitze Mallorcas erhebt sich die Felseninsel Sa Dragonera aus dem azurblauen Wasser. Die Felseninsel hat ihren Namen wegen der vielen Reptilienarten erhalten, die hier heimisch sind. Es gibt auch eine endemische Eidechsenart, die nur hier vorkommt: Die Dragonera-Eidechse. Im Jahr 1995 wurde die 288 Hektar große Insel als Parc natural de sa Dragonera ausgewiesen. Zu diesem Schutzgebiet gehören auch die kleineren Inseln es Pantaleu und sa Mitjana. Aber nicht nur die Reptilien waren ein Grund für diesen Schritt, sondern auch die zahlreichen Vogelarten, die hier brüten. Von den Häfen der Urlaubsorte Port d‘Andratx und Sant Elm fahren im Sommer jeden Tag Ausflugsboote zu den Inseln. Die nur spärlich bewachsene Insel ist vor allem wegen der spektakulären Felsformationen sehenswert. Bei Interesse kann man an geführten Wanderungen mit einem Ranger teilnehmen, die ab dem Naturhafen der Insel, der Räuberbucht, starten. Die Wanderungen führen unter anderem zum höchsten Punkt der Insel, die mit dem Leuchtturm Far Vell markiert ist. Über Fauna und Flora auf sa Dragonera kann man sich auch direkt bei der Rangerstation informieren.